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Beleidigung, Erniedrigung und Herabsetzung sind Anzeichen unserer Zeit. Mobbing ist ein Thema für uns alle. Es hat schlimme Folgen für Körper und Seele .

Beleidigung, Erniedrigung und Herabsetzung sind Anzeichen unserer Zeit. Mobbing ist ein Thema für uns alle. Es hat schlimme Folgen für Körper und Seele – aber man kann dagegen vorgehen.

mobbing


Was bedeutet Mobbing?

Die Definition von Mobbing ist grundsätzlich einfach: Alles das, was einen Übergriff oder eine Beleidigung darstellt ist Mobbing oder kann so gesehen werden. Wenn wir benachteiligt, angegriffen oder herabgesetzt werden, dann ist das ganz sicher niemals in Ordnung und wir müssen das nicht aushalten.

Es können Geräusche und Sinneswahrnehmungen sein, durch dir wir belästigt werden. Es geht aber auch direkter und deutlicher. Das macht aber keinen Unterschied.


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Wo erleben wir Mobbing?

In allen Bereichen des Lebens. Privat, beruflich, im Verein und in allen Lebenslagen kann uns Mobbing begegnen. Schule, Kindergarten, Sport und Freizeit – Mobbing hat keine Grenzen. Je mehr wir auf das Umfeld angewiesen sind (Familie oder Arbeitsplatz beispielsweise), desto schlimmer die Auswirkungen.

Ist Mobbing strafbar?

Ja ist es. Natürlich dürfen wir Menschen nicht beleidigen. Es gibt hier auch Erlebnisse, die in den Bereich von Beleidigung und Nötigung fallen. Aber auch Mobbing an sich kann strafbar sein. Mobbing ist in einigen Fällen eine Körperverletzung.

Die Gewerkschaft Verdi sagt auf ihrer Internetseite: „Wenn Prävention allein nicht hilft und auch die betrieblichen Möglichkeiten ausgeschöpft sein sollten, können sich Mobbingopfer auch juristisch wehren. Schwere Mobbinghandlungen können strafbar sein. Körperverletzung (§223 StGB) (Sie liegt vor, wenn durch Mobbing jemand erkrankt und ein Arzt dies attestiert.)“

Die 10 effektivsten Tipps gegen Mobbing

  1. Gib klare Grenzen direkt zu erkennen.

Es braucht keine Steigerung. Wenn Dir etwas zu weit geht, dann musst Du es sofort klarstellen. Wartest Du zu lange, dann kann es zu spät sein und Du musst vielleicht schon viel mehr Energie aufwenden. Lass Dich nicht in die Ecke drängen und warte nicht zu lange.

  1. Führe Tagebuch über Vorfälle

Wenn Du der Überzeugung bist, ein Ereignis ist für Dich belastend oder könnte als Mobbing gesehen werden, dann zeichne alles auf, was geht. Detailinformationen (Datum, Uhrzeit, Bilder, Zeugen und andere wichtige Angaben) werden im Wiederholungsfall oder bei Verschlimmerung wichtig.

  1. Kläre wichtige Fakten bevor Du etwas unternimmst

Wenn Du ein offensichtliches Mobbing bemerkst, dann erkundige Dich, bevor Du eingreifst. Vielleicht hat der Kollege eine Behinderung bzw. lebt gerade in einer besonderen Diät und wird gar nicht ausgegrenzt. Sei nicht zu vorschnell und erhebe nicht zu früh Vorwürfe, ohne eine Klärung zu unternehmen.

  1. Nicht Gleiches mit Gleichem vergelten

Bleib sauber und versuche nicht, Dich mit Gegenwehr zu äußern. Du kannst sachlich bleiben und Argumente suchen. Sprich von Dir und Deinem Erleben, weise keine Schuld zu. Du darfst nicht das selbst verursachen, wogegen Du vorgehen möchtest. Es bringt nichts, gehört sich nicht und man schaukelt sich zu schnell hoch.

  1. Beschwerden sind wichtig

Beschwere Dich entsprechend, wenn eine erste Klärung nicht erst genommen wird. Das geht in jedem Umfeld – beruflich wie privat. Natürlich muss man nicht gleich den größten Trumpf ausspielen, aber man kann – und sollte es auch im Wiederholungsfall. Aufgrund § 84 Abs.1 Satz 1 BetrVG / § 85 Abs.1 BetrVG (Betriebsverfassungsgesetz) kannst Du Dich bei Vorgesetzten, Arbeitgeber, Personalabteilung oder Betriebsrat beschweren.

  1. Timing ist wichtig

Wenn wir unseren Chef / den Vereinsvorsitzenden oder anderen Ansprechpartner ansprechen, dann sollten wir einen ruhigen Moment nutzen und dann auch selbst entspannt in das Gespräch gehen. Auch hier sollten wir sachlich bleiben. Sag dem Ansprechpartner auch das, was das für Dich bedeutet. Sprich von der Bedeutung für Dich und von Deiner Situation. Auch hier bitte nicht drohen und zu sehr Vorwürfe aus den Schilderungen machen.

  1. Versuche die Interessen des Gegenübers zu erkennen

Chefs, Vereinsvorstände und Kindergartenleiterinnen haben – wie alle Menschen – Interesse an einem entspannten Alltag. Wenn sie verstehen, wie sehr sie davon profitieren und was das Thema ist, dann kommt die Hilfe schneller.

  1. Sprich Dich aus und lasse Dich beraten

Nutze eine Beratung / ein Coaching, gehe zu einer Selbsthilfegruppe oder Beratungsstelle bzw. einem Ansprechpartner, der Dir helfen kann und zu dem Du Vertrauen besitzt wie Hausarzt oder Pfarrer.  Freunde und Bekannte sind oftmals die falsche Adresse.

  1. Bleibe hartnäckig

Wenn das erste Gespräch nichts bringt, dann versuche es noch einmal, gehe auf die nächsthöhere Ebene und suche Dir Unterstützung. Es ist wichtig, gegen Mobbing vorzugehen und sich Hilfe zu suchen. Zeugen und professionelle Begleitung sind wichtig.

  1. Zeige Zivilcourage

Schaue, dass Du nicht das Mobbing an Schwächere weitergibst, sondern distanziere Dich von Mobbern und Mobbing – zeige Zivilcourage und gehe gegen Mobbing in allen Fällen vor.

Wenn du magst reden wir über dein Thema?

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Vertrauen ist wichtig, aber es ist wirklich nicht immer angebracht. Wir sind es gewohnt zu lügen, ebenso wie unser Gegenüber. Das hat viele Ursachen und Gründe.


Vertrauen ist wichtig, aber es ist wirklich nicht immer angebracht. Wir sind es gewohnt zu lügen, ebenso wie unser Gegenüber. Das hat viele Ursachen und Gründe, die meisten davon liegen recht schnell auf der Hand. Die Lügen in Beziehungen zu kennen ist spannend und kann helfen, sie zu enttarnen.

luegen in beziehungen


Die 10 häufigsten Lügen in Beziehungen

1 „Es geht mir gut!“ und Details zu Gedanken und Gefühlen

Egal ob Liebesbeziehung oder Schwatz auf der Straße, immer wieder sagen Menschen, dass sie keine Sorgen und Probleme haben. „Es ist nichts!“ ist eine solche Formulierung oder aber das bekannte „Alles gut!“. In flachen Floskeln wiegeln wir ab und erklären, dass alles in Ordnung ist – ohne dass wir uns wirklich auf ein Gespräch einlassen.


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Dabei wäre es schön, wenn Menschen sagen würden, wenn es ihnen nicht gut geht. Oftmals aber glaubt man, dass einem niemand zuhört, es niemand ernst nimmt oder man nicht wichtig genug ist bzw. Menschen mit seinen Gefühlen bedrängen würde. Es kann aber auch sein, dass es einfach nur peinlich ist – man spricht selten wie ungerne über Gefühle. Das sollten Partnerschaften – ob Beziehung oder nicht – aushalten und vor allem dazu ermutigen.

2 Die Anzahl der bisherigen Partner und die sexuelle Vorgeschichte

Niemand möchte wirklich zugeben, wie viele Affären und Beziehungen man hatte. Hier wird immer alles heruntergespielt und bereinigt. Es ist ja nicht chic, dass man mehrere Partner hatte oder mal einen One Night Stand oder Dreier hatte. Auch der Besuch von Swingerclubs oder andere Details werden sehr gerne heruntergespielt. Das möchte man nicht preisgeben.

Es ist nicht erwünscht, das öffentlich zu machen und man fühlt sich nicht gut, wenn man einige sexuelle Erfahrungen gemacht hat. Auch frühere Seitensprünge sind nichts, über das man mit dem Partner reden würde. Oftmals wird darauf auch mit Eifersucht reagiert. Wenig sexuelle Erfahrung zeugt hingegen von Verklemmtheit, die auch nicht salonfähig ist. Daher lässt man die Details weg und bereinigt gerne auf ein „gesundes Maß“ bzw. das, was man dafür hält.

3 Die Liebe zu Eltern und Familie

Man sagt nicht zu viel über die Liebe zu Familie und Eltern. Es ist nicht gut, jemanden mit seiner Familiengeschichte zu erdrücken. Einige Menschen haben eine enge Bindung, die sie oftmals herunterspielen, andere distanzieren sich von ihrer Familie und betonen es auch nicht. Beides macht man nicht zum Thema.

4 Die Finanzen und das Verhältnis zu Geld

Das Verhältnis zu Geld legt man nicht gerne offen. Manchmal ist es so, dass wir sehr ungerne Geld ausgeben, aber nicht als geizig ausgeben wollen. Meist aber geben wir sehr gerne Geld aus und geben es nicht gerne zu. Viele Menschen neigen dazu, über ihre Verhältnisse zu leben und das selbst kaum zu sehen, es vor allem aber dennoch zu verbergen.

Das liegt sehr häufig daran, dass wir Sehnsüchte haben, die sich nicht erfüllen – zumindest nicht auf dem bisherigen Weg. Daher versuchen wir, uns Ersatzbefriedigungen zu holen, die uns jedoch leider auf Dauer nicht helfen.

5 Positives über den Partner wie „Du siehst besonders gut aus!“

Wir müssen natürlich immer einmal unserem Partner etwas Schönes sagen, aber manchmal sieht man den eigenen Partner auch einfach in einem besseren Licht, als er sich selbst sieht. Natürlich übersteigert man den eigenen Partner gerne in der Wahrnehmung, aber eine kleine charmante Lüge ist hier immer einmal angebracht und vollkommen in Ordnung.

6 Ich denke nie an den / die Ex!

Auch hier ist die Eifersucht wieder ein Thema. Wir erzählen immer, dass wir nie oder kaum an den / die Ex denken und verschweigen es gerne. Dabei ist es normal, dass man vergangene Erfahrungen aus allen Bereichen des Lebens reflektiert und auch gut so. Das bezieht sich auch auf Ex Beziehungen und – auch das ist normal – auf die positiven Erlebnisse. Wir denken an bestimmten Stellen oder in bestimmten Situationen an schöne wie unangenehme Dinge, wobei die schönen Dinge meist länger in Erinnerung bleiben und die unangenehmen Sachen verblassen – auch eine ganz übliche Sache.

7 Du machst das toll!

Kochen, Hobbys und viele andere Dinge – der Partner macht das ganz toll. Das sagen wir zumindest, auch wenn wir es nicht meinen. Wir essen etwas, das wir nicht mögen und werfen es ihm/ihr nach 25 Jahren vor, dass wir den „Fraß“ ertragen haben. Natürlich möchten wir den Partner nicht enttäuschen, aber deswegen darf uns ein Gewürz oder Gemüse nicht schmecken. Wir dürfen gerne auch Dinge alleine mögen und der Partner darf Möhrengemüse oder Döner ohne uns essen oder auch andere Dinge gerne unternehmen, die wir nicht teilen. Zusammen etwas unternehmen oder zusammen essen ist gut – aber manchmal darf man auch seine eigene Insel haben – sie kann Wein trinken und er Bier – oder umgekehrt. Auch das hilft sehr in einer Beziehung, so bleibt man authentischer und bewahrt sich Persönlichkeit.

8 Du hast Recht!

Solidarität ist schön in Beziehungen, deswegen leben wir sie auch sehr oft. Das machen wir nicht nur nach außen, sondern oft auch im Innenverhältnis. Da aber wäre Kritik auch oftmals angebrachter, als blinde Zustimmung, die wir nicht so meinen. Wir dürfen hinter unserem Partner stehen, was wirklich förderlich für Beziehungen ist – aber wir müssen keine dauerhafte Zustimmung zu allen Dingen geben. Reibung ist wichtig für das Miteinander.

9 Du bist der / die Beste im Bett!

Wir sagen unserem Partner nicht wirklich oft, was wir uns in Sachen Sexualität wünschen und passen uns an. Das geht oft zu weit über das gesunde Maß hinaus. Man verleugnet sich, die eigene Lust und Leidenschaft – und dies führt oftmals zu einer Affäre oder zur Trennung. Das müsse nicht sein und ließe sich vermeiden, wenn wir uns selbst zugestehen, in Sachen Sexualität auch Ansprüche haben zu dürfen. Das darf jeder Mensch und auch wir haben das Recht, uns sexuell auszuleben.

10 Du musst selbst immer besser sein, als Du bist!

Gerade in Fernbeziehungen wird es sehr intensiv gelebt, dass man sich nur von seiner besten Seite zeigen möchte. Viele Menschen müssen sich selbst immer im besten Licht erscheinen lassen. Niemand ist immer perfekt, aber durch eine multimediale Welt werden wir damit konfrontiert, dass viele Menschen immer sexy sein müssen. Es sieht wie zufällig aus und hat immer was von Top-Model, was viele Menschen posten. Daher glauben wir – durch klassische Medien und Social Media, dass wir auch so perfekt sein müssen, wie die geschminkten und nachbearbeiteten Profi-Models. Diese sind zwar so bearbeitet, wie es bei einem Gebrauchtwagenhändler strafbar wäre, aber das sehen wir nicht. Wir glauben die Illusionen und wollen mitmachen – und normal ist out. So glauben wir.

Wer sich jedoch natürlicher gibt und normaler, der hat einen wunderbar authentischen Charme. Wenn wir uns dafür öffnen und dies bei Menschen bemerken, dann geht es uns gut und wir dürfen auch ganz normal gut genug sein.

Die Gründe / Motive für Beziehungslügen noch einmal zusammengefasst:

  1. Ich möchte meinen Partner nicht verletzen!
  2. Ich bin nicht gut genug!
  3. Meine Gedanken und Gefühle sind nicht angemessen!
  4. Ich könnte Eifersucht schüren!
  5. Ich verhalte mich falsch!

Besser wäre folgende Denkweise:

  1. Zeigen wir uns so, wie wir sind! Jeder Mensch ist gut genug!
  2. Nehmen wir den Partner so an, wie er ist! Er darf Fehler haben, denn er hat auch viele schöne Seiten!
  3. Gedanken und Gefühle sind immer richtig und wir dürfen sie nennen und austauschen!
  4. Eifersucht ist nicht nötig und ehrliche Wertschätzung ein guter Gegenpol, um sie auszugleichen!
  5. Wenn ich mit meinem Partner spreche, dann kann falsches Verhalten oder eine falsche Reaktion schnell in ein gutes Miteinander führen, denn man kann es klären. Darauf kommt es an!

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