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Kennst du es, dass du immer wieder die gleichen Beziehungen anziehst bzw. immer vom Regen in die Traufe kommst? Wie kann man dieses Muster wirklich durchbrechen

Kennst du es, dass du immer wieder die gleichen Beziehungen anziehst bzw. immer vom Regen in die Traufe kommst? Wie kann man dieses Muster wirklich durchbrechen?

Warum wir nichts verändern wollen


Video von mir zu diesem Artikel:


Warum wir nichts verändern wollen

Anne hatte einen Vater, der sie schlug und der sie permanent missachtete. Sie machte alles, um ein wenig Aufmerksamkeit zu bekommen und verstand seine Schläge als Antwort auf ihr falsches und dummes Verhalten. Das zog sich auch später in Beziehungsmustern durch. Sie hatte immer mit narzisstischen, lieblosen und gewaltbereiten Männern zu tun. Sie schilderte das natürlich ganz anders und war sehr schuldbewusst.


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Wie die Welt für Anne aussah …

Fehler suchte sie nur bei sich und sie hatte auch nicht wirklich den Mut, etwas zu verändern. Sie lechzte nach Aufmerksamkeit und Liebe, aber sie bekam immer nur einen kurzen Moment Zuneigung und dafür zahlte sie dann wieder mit Unterwerfung. Ein typischer Motor für eine toxische Beziehung und ein ganz normales Beispiel für unsere Beharrlichkeit der Erhaltung unserer Probleme. Anne wollte, konnte und durfte in ihrem Leben nichts verändern. Sie wollte ein besserer Mensch werden, damit sie besser gefallen konnte.

Warum behalten wir diese Muster bei und stellen sie nicht in Frage?

Nachdenken erschafft oft Probleme, wo bis eben noch Ruhe und Frieden herrschten. Das Problem des Nachdenkens kann man vielleicht ganz gut so erklären, dass wir uns eine Wirklichkeit erschaffen, die aus Erfahrungen und Vorannahmen Realität erzeugt und sich dann selbst erhält. Wir sammeln Erfahrungen, die verletzend, abwertend oder belastend sind. So erzeugen wir Rückschlüsse bezogen auf uns, andere Menschen und Ereignisse, die Wahrheitscharakter bekommen.

Annes Beispiel dazu:

Sie hatte durch ihren Vater immer wieder Gewalt erfahren, wenn sie etwas falsch machte. Das nahm ihr das Potential, lernen zu können und ließ sie früh aufgeben. Sie resignierte, statt ermutigt zu werden, etwas Neues auszuprobieren. Es war für sie somit durch diese Prägung klar, dass sie nicht gut genug sein kann und Dinge erst gar nicht ausprobieren sollte. Sie wurde somit unfähig, die einfachsten Dinge anzugehen, weil sie Angst hatte, Fehler zu begehen. Wenn diese Angst wächst, dann ziehen wir uns zurück und verweigern kleinste Versuche.

Das gibt es auch im Tierreich:

Das ist so, wie man Elefanten trainieren kann, sich nicht zu bewegen. Wenn sie klein sind, dann werden sie mit einem Seil und einem Stock festgebunden. Der kleine Elefant kann nicht flüchten und resigniert. Als ausgewachsenes Tier von durchaus sechs Tonnen wirken die gleichen Utensilien immer noch. Der Elefant  ist konditioniert worden, dass er nicht flüchten kann und probiert es nicht einmal. Die anderen Elefanten aus dem gleichen Zirkus bestätigen das sicherlich. Sollte ein anderer Elefant hinzukommen, so wird das von uns beobachtete Exemplar die Freiheit dieses Tiers nicht auf sich übertragen und sich bestenfalls wundern. Zu einer Veränderung kommt es eher nicht.

Wir formen unser Denken!

Nun sortieren wir das, was wir erleben so, dass es in unsere Sicht der Welt passt und erhalten das System in uns. Ähnlich wie der Elefant sich an Seil und Stock gewöhnt. Die Gehirnstrukturen in uns unterstützen diese Gewohnheitswirklichkeit, wie sie auch genannt wird. Andere Sichtweisen werden nach und nach abgelehnt und wir bleiben in der Welt, die wir aus Erfahrungen und Erlebnissen konstruiert haben.

Daher sind die objektiv besten Tipps für uns nicht sinnvoll und können nicht umgesetzt werden. Wir wehren uns gegen Alles, was unserem Gedankenkonstrukt widerspricht und bleiben in unseren Mustern gefangen, die eine eigene Logik aufgebaut haben, die wir als schlüssig empfinden.

Es geht also niemals darum, dass wir "zu blöd" sind. Wir haben ein System gebildet, dass auf echten Erlebnissen aufbauend, eine eigene Realität erschafft, die immer mehr zu unserer Lebenswirklichkeit wird.

Wie können wir dieses Muster verlassen?

Hypnose ist ein sehr guter Weg, diese Muster zu verlassen. Das war auch bei Anne so, die nicht lange brauchte, damit sie sich von der toxischen Beziehung zu ihrem aktuellen Narzissten lösen konnte. Sie ist heute in einer glücklichen Beziehung und hat sich wirklich sehr verändert. Selbstbewusster und freier ist sie geworden, leicht und unbeschwert. Immer mehr traut sie sich zu und sie scheut auch keine Diskussionen mehr, weil sie verstanden hat, dass sie liebenswert ist. Bei ihr ist angekommen, dass sie kein schlechter Mensch ist, weil sie nicht zu allem „Ja!“ sagt. Wer sie sieht, der erlebt diese Veränderung ganz deutlich.

Der Weg der Hypnose ist anders, als wir glauben!

Im Gegensatz zur völlig falschen Meinung können wir in Hypnose nicht einfach gute Vorsätze und objektiv richtig erscheinende Dinge in einen Menschen eintrichtern, weil wir jetzt das stärkere Werkzeug haben. „Viel hilft viel!“ ist nicht die Devise. Unser Gehirn erlernt aus dem, was wir erleben und aus unserer Bewertung, wie die Wirklichkeit zu erzeugen und zu erhalten ist. Das können wir mit Hypnose nicht „überschreiben“ oder „neu programmieren“, wenn wir das nur in einer Trance machen, die tief genug oder stark genug ist. Was wir brauchen, das ist ein Raum voller neuer Ansatzpunkte und Erlebnisse, der uns erlaubt, neue Rückschlüsse zu ziehen. Daraus können wir lernen, eine neue Wirklichkeit zu bilden.

Annes Weg heraus aus der Abhängigkeit:

In Annes Beispiel ist es so gewesen, dass sie positive Erfahrungen brauchte, die ihr eine Bestätigung geben konnten, dass sie zu einigen Dingen in der Lage ist. Sie musste also mit der eigenen Stärke und Kompetenz in Berührung kommen. Das kann man nicht übers Knie brechen, sondern es muss langsam wachsen. Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht. (Angelehnt an ein afrikanisches Sprichwort.)

Es braucht ein glaubwürdiges Herantasten an Kompetenzen und eine Möglichkeit, aus diesen Elementen, die unterdrückt wurden (in ihrem Fall vom Vater), andere Rückschlüsse zu ziehen. So kann sie einen anderen Aspekt ansehen wie eine andere Seite der Wirklichkeit. Daraus entstehen neue echte Wahrheiten und aus denen formt sich dann ein neues Bewusstsein.

Wie schnell geht so ein Prozess?

Natürlich kann man das nicht vorausberechnen, aber ich habe die Erfahrung machen dürfen, dass sich mit einer Intensivzeit innerhalb einer Woche viel verändern lässt. Wichtig ist, dass man gemeinsam schaut, woraus die Wirklichkeit entstanden ist und wie das Fundament der Glaubenssätze aussieht, die wir für Realität halten.

Das ist genau das, was der Vater in Annes Fall gemacht hat. Er hat sie bestraft für den geringsten Versuch, anstatt ihr Mut zu machen. So war sie überzeugt, dass sie eh nichts kann. Anne musste lernen, dass sie einige Dinge richtig machte und damit in Kontakt kommen.

Wenn wir dann da angekommen sind, dass sich das Fundament ändert, weil wir mit dem positiven Erleben Kontakt aufnehmen, können wir beginnen, das Haus der eigenen Werte, Möglichkeiten und Kompetenzen neu zu erbauen. So entsteht dann eine ganz neue Struktur. Wenn wir das mit dem Bild eines Hauses vergleichen, dann müssen wir wirklich nach und nach sorgsam und sauber alles abreißen und können dann ein neues Fundament errichten. Auf dieser Basis erstellen wir das Haus und richten es dann nach und nach ein.

So entsteht genau das, was wir uns wünschen!

Wenn wir so vorgehen, dann entsteht dieses Haus aus der organischen Struktur neuer Überzeugungen. Wir fallen nicht mehr um, weil unser Fundament steht. Alles in unserem neuen Haus des Selbst ist stabil geformt, fühlt sich gut an und macht Lust, nach Hause zu kommen. Wir fühlen uns wohl und schaffen damit eine Umgebung, die passende Menschen in unsere Umgebung einlädt. Das verstärkt den Prozess des Wandels und wir können in Kontakt kommen zu unseren Fähigkeiten, Kompetenzen, Interessen und Leidenschaften.

Wo stehst du und wohin möchtest du?

Hast du dich in Anne ein wenig erkannt? Auch wenn euer Leben nicht gleich abläuft, so haben viele Menschen Prägungen wie Anne. Wir werden – teils aus Fürsorge und teils aus narzisstischen Motiven – klein gehalten, nicht beachtet, schlecht behandelt und in unseren Fähigkeiten beschnitten. Daraufhin entwickeln wir den Glauben, nicht gut genug zu sein und bleiben permanent unterhalb unserer Möglichkeiten. Da wir uns daran gewöhnen, erhalten wir unsere Muster und verlassen sie nicht mehr, weil das nicht in unser Weltbild passt.

Wenn du mir deine Geschichte erzählen möchtest und dein eigenes Leben kennenlernen willst, dann freue ich mich, wenn du dich meldest.