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Grundannahmen des NLP

Die Grundannahmen des NLP – auch als Paradigmen bezeichnet - sind die Essenz des NLP und erklären die Basis, auf der Neurolinguistisches Programmieren basiert.

Die Grundannahmen des NLP – auch als Paradigmen bezeichnet - sind die Essenz des NLP und erklären die Basis, auf der Neurolinguistisches Programmieren basiert.

Grundannahmen des NLP


Grundannahmen des NLP

Die wichtigsten NLP Vorannahmen oder Grundannahmen von Richard Bandler und John Grinder sind die nachfolgenden zehn. Sie erklären wichtige Dinge, auf die man sich einigen muss, um die Arbeitsweise des NLP überhaupt nutzen zu können. Als NLP Master Coach darf ich sagen, dass diese Vorannahmen wirklich existenziell wichtig sind, weil NLP ansonsten nicht anwendbar wäre.

  1. Die Landkarte (bzw. innere Landkarte oder Territorium) ist nicht das Gebiet (Nach Alfred Korzybski, dem Entwickler der Allg. Semantik).
  2. Menschen treffen innerhalb ihres Modells von der Welt grundsätzlich die beste ihnen mögliche Wahl.
  3. Jedes Verhalten ist durch eine positive Absicht motiviert.
  4. Der positive Wert eines Individuums bleibt konstant, aber die Angemessenheit des Verhaltens kann bezweifelt werden.
  5. Es gibt in der Kommunikation keine Fehler oder Defizite. Alles ist Feedback.
  6. Die Bedeutung der Kommunikation liegt in der Reaktion, die man erhält.
  7. Wenn etwas nicht funktioniert, tue etwas anderes.
  8. In einem ansonsten gleich bleibenden System kontrolliert das Element mit den größtmöglichen Verhaltensmöglichkeiten das System.
  9. Widerstand beim Klienten bedeutet mangelnde Flexibilität auf Seiten des Beraters.
  10. Der Sinn jeder Kommunikation ist nicht die Absicht, sondern die Reaktion, die sie beim Gegenüber auslöst.

Das ist so nicht leicht zu verstehen und braucht daher noch eine teilweise ausführlichere Erklärung.

Gleich vorweg: Es ist wichtig, dass wir  hier abstrakt vorgehen und sich vielleicht nicht alles auf den ersten Blick als logisch oder ethisch einwandfrei darstellt. Fragen hierzu sind willkommen, zum Beispiel in den Kommentaren.

Die Landkarte und das Modell der Welt:

1 Jeder Mensch hat eine eigene „Landkarte“ der Ansicht der Welt und der Erfahrungen, die ihn geprägt haben. Insofern sieht er eine persönlich individualisierte Ansicht der Welt, welche einen individuellen Kontext herstellt, unter welchem die Welt aus seiner Sicht erklärt werden kann. Jeder von uns sieht die Welt anders, interpretiert sie und das Verhalten anderer Menschen anders und kann somit eine ganz eigene Interpretation von Vorgängen haben.

2 Dies gilt in allen Fällen, ist daher also teilweise äußerst abstrakt zu sehen. Wer beispielsweise rassistisch motivierte Hetztaten begeht, der kann die Ansicht haben, dass hierfür ein Grund vorliegt. Unabhängig davon, dass dies natürlich nicht anerkannt werden kann und wir das nicht billigen können, die Sicht der Dinge und die Erklärung der Welt sorgen dafür, dass jede Landkarte (wie verwerflich, verrückt oder unsinnig) erst einmal ein Modell einer Welt erschafft. Innerhalb dieses Modells ist das Verhalten dann sinnvoll. Wie falsch wir diese Welt sehen mögen, wenn sie als Grundlage dient, dann ist der Rest, der sich durch sie erklärt, die Grundlage der Meinungsbildung und des Verhaltens und somit die (scheinbar) beste Wahl.

Das Verhalten und dessen Bedeutung:

3 Auch hier ein extremes Beispiel und ebenso abstrakt. Ein Täter war beispielsweise immer ein Opfer. Sollte das frühere Opfer nun selbst zum Täter werden, dann ist die positive Absicht dahinter, die Opferrolle zu verlassen und nicht mehr unterdrückt zu werden. Natürlich macht das die Tat nicht richtig, aber es erklärt, dass die Basis eine (wenn auch noch so falsche) positive Motivation ist.

4 Wer einen Geldschein zerknüllt, der verändert deswegen nicht seinen Wert. Das Verhalten des Zerknüllens mag sinnlos sein, aber es verändert keinesfalls den Wert des Geldscheins. Das ist hier übertragbar darauf, dass sich der Wert eines Menschen auch dann nicht verändert, wenn er schlecht behandelt wird. Das Verhalten ist es, auf das wir das Augenmerk legen sollten.

Kommunikation und Rückmeldung:

5 Wir bekommen eine Rückmeldung hinsichtlich des Verhaltens, der Antwort oder einer sonstigen Reaktion auf unsere Kommunikation. Es war nichts ungenügend oder falsch. Wir bekommen von unserem Gegenüber eine Rückmeldung.

6 Aufbauend auf dem vorher Gesagten gehen wir hier noch weiter und nehmen die Rückmeldung als Deutung unseres Inhalts, vor allem auch aus der Sichtweise des Gegenübers. Erst die Reaktion des Anderen verleiht einer Kommunikation eine entsprechende Bedeutung.

Flexibilität im Vorgehen:

7 Warum an Dingen festhalten, die nicht nützlich sind? Daher sollten wir nach der Erkenntnis der sinnlosen Bemühung unsere Taktik anpassen.

8 Wer mehr Möglichkeiten hat, der hat eine bessere Auswahl und kann diese im Nutzen und Sinn aller Beteiligten flexibel anwenden. Er ist damit der Führer in dieser Kommunikation.

9 Wenn das Gegenüber (ob Klient oder nicht) wütend wird, in den Widerstand geht oder ablehnend reagiert, dann sind wir nicht flexibel genug. Als Profi im NLP sollten wir variabel auf Menschen eingehen können und nicht an unseren Taktiken festhalten.

Der wohl wichtigste Punkt, der denn Sinn des Handelns erklärt:

10 Hier erklärt sich die Landkarte (Punkt 1) nochmals und zeigt die Möglichkeit der verschiedenen Blickwinkel. Ebenso ist es die Reaktion auf die Kommunikation (Punkt 6), die eine Rolle spielt. Jetzt gehen wir noch etwas weiter und sagen, dass der Sinn der Kommunikation an sich aus dem Verhalten bzw. der Reaktion des Gegenübers erklärt wird. Unsere Absicht kann vollkommen anders gewesen sein.

Kommunikationskanäle im NLP

Der Mensch nimmt im NLP seine Umwelt mit fünf Sinnen wahr:

Das sogenannte VAKOG Modell (Abkürzung der Sinne mit den jeweiligen Anfangsbuchstaben in der unten genannten Reihenfolge – nach Häufigkeit der Eindrücke sortiert.

  1. Visuell (mit dem Sehsinn, d. h. mit den Augen)
  2. Auditiv (mit dem Hörsinn, d. h. mit den Ohren)
  3. Kinästhetisch (spüren, d. h. mit allen Teilen seines Körpers, siehe Tiefensensibilität / Haptische Wahrnehmung)
  4. Olfaktorisch (mit dem Geruchssinn, d. h. mit der Nase)
  5. Gustatorisch (mit dem Geschmackssinn, d. h. mit der Zungen- und Rachenschleimhaut)

Meist werden nach Annahme des NLP ein oder zwei Sinneskanäle bevorzugt verwendet. Dabei sind die ersten drei Sinneskanäle möglicherweise besonders stark vertreten, was aber durchaus strittig ist.

Das sind die wesentlichen Vorannahmen / Paradigmen des NLP

Natürlich ist das NLP wesentlich komplexer und facettenreicher. Es wird seit seiner ersten Schritte permanent weiterentwickelt. Viele Persönlichkeiten haben das NLP geprägt und prägen es weiter.

Literaturtipps / Werbung

Wichtige Quellen zu den Paradigmen / Vorannahmen sind vor allem Bücher von Richard Bandler und John Grinder, aber auch die meist ausgehändigten Seminarunterlagen, die ich leider hier nicht anführen darf:

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